White sugar and brown sugar in a bowl

Die Unterschiedlichen Dosierungsformen In Der Branche

Ein Arzneimittel, häufig Medizin oder Medikament genannt, kann definiert werden als Substanz, die für die Behandlung, Heilung, Vorbeuge oder Diagnose einer Krankheit, oder zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens eingesetzt wird. Ursprünglich wurden Medikamente durch die Extraktion medizinischer Pflanzen gewonnen; heute werden sie aus natürlichen Grundstoffen synthetisiert. Arzneimittel können für einen begrenzten Zeitraum, oder – bei chronischen Krankheiten – regelmäßig eingenommen werden. Sie sind sowohl in flüssiger als auch fester Form erhältlich, um Gesundheitsdienstleistern und Patienten die jeweils geeignete Verabreichung des Medikaments zu ermöglichen. Jede Arzneiform hat bestimmte Vorteile in Bezug auf Effektivität, Handhabung und Sicherheit. Einige der Faktoren, die bei der Wahl der verschiedenen Formen beachtet werden sollten, sind:

  • Der Wirkstoff in dem Medikament muss vom Kontakt mit der Umwelt beschützt werden, um eine lange Haltbarkeit sicherzustellen.
  • Bei oral eingenommenen Medikamenten muss der aktive Inhaltsstoff von Magensäuren oder anderen Enzymen geschützt werden, sodass er im unteren Darm absorbiert wird.
  • Die Reaktionszeit des Medikaments muss durch eine kontrollierte Abgabe im Körper verlängert werden.
  • Bei oral eingenommenen Medikamenten muss der bittere Geschmack des Medikaments überdeckt werden, sodass dieses genießbar für Patienten wird.

Agenzien, die die Genießbarkeit oral verabreichter Medikamente verbessern:

  • Resorptionsbeschleuniger. Diese Komponenten werden verwendet, um das Medikament zu suspendieren oder aufzulösen, und um den Geschmack zu überdecken.
  • Farbstoffe. Durch die Hinzugabe von Farbstoffen kann das Medikament den Patienten visuell ansprechen.
  • Süßstoffe. Süßstoffe werden Medikamenten grundsätzlich in flüssiger Form hinzugefügt, um sie genießbarer für den Patienten zu machen. Beispiele sind Saccharose, Rohzucker, Saccharin und Aspartam. Saccharin ist fünfmal süßer als Zucker, aber kalorienfrei und somit geeignet für diabetische Patienten. Einigen Berichten zufolge ist Saccharin jedoch krebserregend. Aspartam ist ein anderer Süßstoff, der 200-mal süßer ist als Zucker und als sicherer Stoff freigegeben wurde. Er wird wie Protein vom Körper umgewandelt, aber verliert an Süße, wenn er Hitze ausgesetzt wird. Stevia, ein Pflanzenextrakt, ist 150-mal süßer als Zucker, aber wurde 1991 in den USA aufgrund einer möglichen krebserregenden Wirkung verboten. In jüngster Vergangenheit wurde das extrahierte Glykosid Steviol sowohl in den USA als auch in Europa als Süßstoff wieder erlaubt. Im Gegensatz zu Aspartam ist es hitzeresistent und zugleich pH-stabil.
  • Aromastoffe. Diese können dem Medikament hinzugefügt werden, um den Geschmack zu überdecken. Übliche Aromastoffe für orale Medikamente sind Orange- und Erdbeer-Fruchtextrakte.

Verschiedene Arzneiformen

Flüssigkeiten

Medikamente können in zwei verschiedenen flüssigen Formen verabreicht werden. Die erste Form ist eine wässrige Lösung einer oder mehrerer Wirkstoffe, die in Wasser oder einer Kochsalzlösung (einer Natriumchlorid-Lösung) aufgelöst wurden. Diese Flüssigkeiten sind für Injektionen gedacht und werden in angemessenen sterilen Containern versandt. Kleine Injektionsmengen werden in Fläschchen oder Glas-Ampullen geliefert. Für Tropfinfusionen wird die Lösung typischerweise in eine Kochsalzlösung gegeben.

Für wasser-unlösliche oder schwer lösliche Medikamentenstoffe, kann man eine Suspension des Medikaments in einer wässrigen Lösung herstellen. Suspensionen werden jedoch häufiger für Medikamente genutzt, die für die orale Einnahme gedacht sind.

Suspensionen können in den folgenden Formen angeboten werden:

  • Emulsionen. Eine Suspension von Öl oder Fett in Wasser kann mit der Hilfe von Emulgatoren vorbereitet werden; häufig mit einem anionischen Tensid – einem Stoff, dessen Molekül auf einer Seite hydrophob und auf der anderen Seite hydrophil ist. Sodium Stearat ist ein typisches Beispiel. In einer Emulsion werden die submikroskopischen Öl-Partikel von dem Emulgator ummantelt, um etwas zu erschaffen, das die Chemiker eine Mizelle nennen. Im Gegensatz zu einem Öl-Kügelchen, das sich vom Wasser wegen eines riesigen Unterschieds der Oberflächenspannung trennt, ist eine Öl-Mizelle stabil im Wasser. Das bedeutet, die Verwendung von Emulgatoren hilft, die Suspension von Öl in Wasser zu stabilisieren. Suspensionen werden häufig für orale Medikamente verwendet.
  • Gele. Gele sind quasi-feste Stoffe mit einer großen Anzahl an vernetzten Molekülen, die üblicherweise wässrige Lösungen des aktiven Wirkstoffs haben. Gele werden grundsätzlich für örtliche Anwendungen als Salbe oder Lotion verwandt.
  • Magmen. Magmen sind eine Kombination voluminöser Suspensionen schlecht löslicher Substanzen in einer wässrigen Lösung. Magmen sind aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu herkömmlicher Milch auch als „Milch“ bekannt. Ein Beispiel für ein pharmazeutisches Magma ist Magnesiummilch. Magmen und Milch sind ähnlich, abgesehen davon, dass die in den Magmen suspendierten Partikel normalerweise größer und voluminöser sind. Daher muss man Magma Suspensionen vor der Verabreichung gut schütteln.
  • Mixturen sind üblicherweise wässrige Präparate, die suspendierte, unlösliche, feste Substanzen/Medikamente enthalten und für die innere Verwendung gedacht sind. Die unlöslichen Partikel können durch geeignete suspendierende oder verdickende Stoffe in der Suspension gehalten werden. Die unlöslichen Substanzen müssen stark verfeinert sein und gleichmäßig in dem Präparat verteilt werden. Hierfür verwendet man eine Kolloidmühle, besondere Formen der Ausflockung und Stellmittel. Aus drei Gründen müssen die unlöslichen Substanzen so fein wie möglich verkleinert werden:
  1. Wenn die Mixtur durch die Zugabe von Kaolin, Magnesiumtrisilicat oder Magnesiumphosphat auf den kolloiden Zustand zugeht, werden die Partikel umso aktiver, wenn sie in Kontakt mit entzündeten Oberflächen gelangen.
  2. Fein getrennte Partikel suspendieren einfacher als lange Partikel und machen die Mixtur somit homogener. Dies ist insbesondere erwünscht, wenn Medikamente verabreicht werden, um einen gleichmäßigen, beruhigenden, schützenden Mantel auf den Verdauungstrakt zu legen.
  3. Die Genießbarkeit vieler Präparate wird durch kolloidale Stellmittel verbessert.
  • Tinkturen. Eine Tinktur ist typischerweise ein alkoholisches Extrakt eines pflanzlichen oder tierischen Stoffes, oder ein Stoff einer geringen Volatilität (so wie Jod oder Mercurochrome).

Feststoffe

Im Folgenden stehen die verschiedenen Feststoffformen, die heutzutage auf dem Markt erhältlich sind.

  • Pulver ist die bekannteste feste Form; die meisten Medikamente können für interne und externe Anwendungen getrocknet und in Portionen geteilt werden. Brausepulver sind bei oralen Medikamenten beliebt, da sie bei der Auflösung in Wasser gasförmiges Kohlendioxid freisetzen und das Medikament somit genießbar machen.
  • Eine weitere feste Form ist eine Kapsel aus Gelatine oder einem vegetarischen Ersatzstoff. Kapseln können trockene Materialien, Öl oder flüssige Inhaltsstoffe enthalten. Der dünne Kapselstoff löst sich schnell auf und ermöglicht es dem Medikament dadurch, schnell vom Körper aufgenommen zu werden. Einige Kapseln sind beschichtet, um zu verhindern, dass sie sich beim ersten Kontakt mit der Magensäure direkt auflösen. Man nennt dies eine magensaftresistente Beschichtung – sie lösen sich auf und setzen das Medikament frei, sobald der pH-Wert der Umgebung einen spezifischen Wert, üblicherweise pH-5, im Dünndarm erreicht. Kapseln werden hauptsächlich oral eingenommen, können unter bestimmten Umständen aber auch rektal oder vaginal eingeführt werden.
  • Tabletten sind eine andere beliebte Form der Medikamentenverabreichung. In dieser Form wird das Medikament mit anderen Inhaltsstoffen, so wie Bindemitteln, Verdünnungsmitteln und Schmiermitteln gemischt, damit der Stoff geformt und in die gewünschte Form gepresst werden kann. Bindemittel sind Agenzien, die dabei helfen, dass die Stoffpartikel zusammenhaften. Je nach Größe, Gewicht und Form einer bestimmten Tablette werden Bindemittel hinzugefügt oder man verzichtet auf ihre Anwendung. Schmiermittel sind notwendig, damit die Granulate nicht an dem Mixer oder der Tablettenpresse kleben bleiben. Tabletten können ebenso wie Kapseln beschichtet werden, um die Genießbarkeit zu verbessern oder magensaftresistente Tabletten herzustellen.
  • Pellets. Pellets sind kugelförmige Medikamente, die durch Kompression geformt werden.
  • Pillen. Pillen waren pulverisierte Medikamente, in denen ein aktiver Inhaltsstoff mit haftaktiven Substanzen vermischt wurde, um eine kleine Dosis für die orale Anwendung herzustellen; Kapseln und Tabletten haben die Pille heute fast vollständig ersetzt.
  • Lutschtabletten und Pastillen. Diese Formen kommen üblicherweise in flachen, runden Formen, die einfach durch den Speichel im Mund aufgelöst werden können.

Andere externe Formen der Medikamentenverabreichung

  • Liniment. Linimente sind flüssige Formen eines Medikaments, das in die Haut eingerieben wird. Diese Formen enthalten oftmals schmerzstillende Verbindungen und einen Rubifazienten, der die Haut rötet, z.B. durch die Ausdehnung der Kapillaren und einer verstärkten Blutzirkulation.
  • Salben. Diese Medikamentenformen sind häufig semi-feste Präparate, bei der das Medikament in einen Grundstoff eingearbeitet wird. Salben-Basen können in vier Klassen geteilt werden: 1) Kohlenwasserstoff-Basis (ölhaltige Salben-Basis) – diese halten das Medikament für einen längeren Zeitraum in Kontakt mit der Haut, fungieren als Okklusivverband und werden hauptsächlich für einen lindernden Effekt verwandt; 2) Absorptions-Basen, die entweder die Aufnahme der wässrigen Lösung durch die Herstellung einer Wasser-in-Öl Emulsion ermöglichen, oder die Wasser-in-Öl Emulsionen sind, die die Aufnahme zusätzlicher wässriger Stoffe erlauben; solche Basen ermöglichen die bessere Aufnahme einiger Medikamente und sind nützlich als Linderungsmittel; 3) Wasser-entfernbare Basen (Cremes) – dies sind Öl-in-Wasser Emulsionen mit Petrolatum (Vaseline), wasserfreiem Lanolin, oder Wachs; sie können mit Wasser von der Haut gewaschen werden und sind daher aus kosmetischen Gründen stärker akzeptiert; sie begünstigen die Aufnahme seröser Entladungen bei dermatologischen Bedingungen; und 4) wasserlösliche Basen (ölfreie Salbenbasis), die lediglich wasserlösliche Substanzen enthält.
  • Lotionen. Lotionen sind flüssige Formen, die auf die Haut aufgetragen werden, um sie zu kühlen, reinigen und pflegen und juckreizstillend zu wirken.
  • Pasten. Pasten sind salben-ähnliche Formen, bei denen Medikamente und andere feste Substanzen (z.B. Zinkoxid) mit einer haftenden fetthaltigen Basis zusammengemischt werden (z.B. Vaseline). Pasten sind semi-feste Präparate für die örtliche Anwendung betroffener Hautstellen. Normalerweise sind Pasten dickflüssig (enthalten 25% Feststoffe) und schmelzen nicht bei normalen Temperaturen. Sie bleiben länger auf der Haut als normale Salben und sind daher grundsätzlich effektiver.
  • Zäpfchen. Eine Form, bei der Medikamente zusammengemischt, in die gewünschte Form gepresst und in die Körperhöhle eingeführt werden.
  • Sprays enthalten Medikamente in flüssiger Form und werden durch einen Zerstäuber angewandt.
  • Inhalationsmittel. Diese Geräte enthalten Medikamente und werden verabreicht, indem der Dampf des Geräts durch Inhalation direkt in den Nasengang des Patienten gerät.
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